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Unterdrückung von Symptomen kann zu schwereren Krankheiten führen

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Wer sich ein bisschen mit der Homöopathie auseinandersetzt, stolpert immer wieder über das Wort Unterdrückung. Aber was ist diese viel diskutierte Unterdrückung eigentlich?

In der Homöopathie hat man schon vor über 200 Jahren festgestellt, dass gewisse Krankheiten im „Zusammenhang“ miteinander stehen. Z.B. bemerkte man, dass wenn ein Patient mit einer Neurodermitis allopathisch behandelt wird, also seine Hautausschläge z.B. mit Kortison o.ä. „zugecremed“ werden, er vielfach ein Asthma entwickelt. 

In der Schulmedizin sagte man dann einfach, dass Neurodermitiker oft zu Asthma tendieren und legte die Aussage ad acta. 

Man kann beobachten, dass wenn Neurodermitiker ihre Ausschläge “wegcremen”, sie dann ein Asthma entwickeln können. Wenn das Asthma dann durch einen Homöopathen korrekt behandelt wird, verschwindet  dieses und anstelle des Asthma kommt die Neurodermitis wieder zum Vorschein.

Und so gehört es zum Praxis-Alltag vieler Homöopathen, dass sie dieses Ping-Pong-Spiel mit den Dermatologen oder dem Arzt spielen. (Neurodermitis–>Kortison–>Asthma–>Globuli–>Neurodermitis–>Kortison–>Asthma–>Globuli–>…. u.s.w.)

Betrachtet man dieses Phänomen „ganzheitlich“ und verzichtet auf die unterdrückenden Salben und Medikamente, können solchen Patienten ein grosses Stück Lebensqualität zurückgegeben werden und das Risiko einer Unterdrückung zu schwereren Krankheiten nimmt ab. Wenn der Patient beim auftauchen der Neurodermitis nicht zum Dermatologen/Arzt sondern meldet sich wieder beim Homöopathen und berichten ihm genauestens dessen neue Symptomatik, kann der Homöopath die Behandlung entsprechende anpassen und dem Patienten eine „Schicht“ Gesundheit mehr zurückgeben. 

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Hier ein Erklärungsversuch zum oben erwähnten:

Krankheit kann sich auf verschiedene Ebenen verschieben lassen (Ping-Pong Beispiel). Es gibt mehrer Ebenen wohin eine Krankheit unterdrückt werden kann, also nicht nur, wie in unserem Beispiel von der Haut auf die Bronchien, sondern auch zum Beispiel auch vom Bewegungsapparat auf den Blutkreislauf oder von den Verdauungsorganen auf den Bewegungsapparat und so weiter… Jede Schicht (oder jedes Organsystem) der Unterdrückung hat ihre seine eigene Priorität.

Als Beispiel, die Ebene der Haut, welche bei der Neurodermitis betroffen ist, ist um ein vielfaches weniger gefährlich für den Menschen als die Ebene der Lunge oder der Bronchien beim Asthma. Denn fällt die Lunge aus, sind wir akut in einer sehr lebensbedrohlichen Situation. Ist aber unsere Haut von einem Hautausschlag betroffen, ist dies bei langem nicht so lebensbedrohlich wie ein akutes Asthma.

Die Erkenntnis, welche Ebene nun eine höhere Priorität hat als die Andere, hat Dr. P. Vijayakar aus der Keimblattlehre abgeleitet. Er hat diese Theorie der Unterdrückung genau studiert und umschrieben. Diese Theorie ist aber kein neues Modell, es ist eine Weiterentwicklung der s.g. Heringschen Regel, welche dem Homöopathen ein verlässliches Werkzeug zur Heilung-Verlaufs-Kontrolle gibt.

Unser Organismus verfügt also über höchst intelligente Mechanismen um uns am Leben zu erhalten. Er versucht, Krankheiten an „unwichtigere“ Organsysteme weiterzuleiten, um sehr lebenswichtige Organe zu schützen. (Natürlich ist jedes Organ von grösster Wichtigkeit, es gibt aber verschiedene Prioritäten, wie oben erklärt wurde).

Das Ziel des Homöopathen muss nun sein, dem Patienten mit dem korrekt gewählten homöopathischen Arzneimittel,  die Erkrankung durch die verschiedenen Stadien hindurch zu führen und zu kontrollieren, dass sich der Heilungsverlauf nicht in die falsche Richtung begibt, sondern von einem “wichtigeren” zu einem “unwichtigeren” Organsystem.

Es ist nicht immer ganz leicht zu differenzieren, ob die nun neu auftretende Symptomatik auch den richtigen Verlauf darstellt. Dazu gibt es aber einige Hilfestellungen, wie z.B. die unten dargestellte Tabelle von Dr. P. Vijayakar.

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Quelle: „Die Theorie der Unterdrückung“, Dr. Prafull Vijayakar

Der Homöopath muss bei einem Folgetermin immer nach neuen und evtl. sogar alten Symptomen fragen, nur so kann er die Heilungs-Richtung erkennen und sehen, ob er unterdrückt oder geheilt hat.

Wenn zum Beispiel nach einer Behandlung die Rheuma-Symptome verschwinden aber  einige Wochen danach ein Bluthochdruck entsteht, hat der Therapeut mit seiner Behandlung unterdrückt. Er hat den Patienten von der Stufe 3 (Mesoderm) auf die Stufe 4 (Organe des Mesoderm) unterdrückt. Der Patient hat zwar seine Rheuma-Symptome verloren aber er ist im Allgemeinen kränker geworden, weil ein wichtigeres Organsystem nun betroffen ist.

Diese moderner ausgelegte Heringsche Regel gilt für alle Therapieformen. Es handelt sich dabei um ein Naturgesetzt. Egal ob ein Schulmediziner, ein Akupunkteur oder eine Osteopath behandelt, wenn die Krankheit auf der obigen Tabelle nach der Behandlung nach oben wandert, hat der Therapeut unterdrückt und der Patient wurde kranker gemacht. Eine solche Unterdrückung kann nur durch ein absolut spezifisch und individuell gewähltes homöopathisches Arzneimittel rückgängig gemacht werden, weil der Homöopath nicht auf Symptome verschreibt sondern den Menschen in der Krankheit behandelt und nicht die Krankheit im Menschen.

Ich möchte Ihnen zum Schluss noch die folgenden Tipps geben:

– Seien Sie mit homöopathischer Selbstbehandlung sehr vorsichtig. Sollten sich nach einer solchen neue oder alte Symptome zeigen, nehmen Sie bitte sofort Kontakt mit Ihrem gut ausgebildetem Homöopathen auf.

– Seien Sie kritisch gegenüber schnellen Heilungen durch irgendwelche Medikamente oder Salben bei Hautausschlägen, oder sonstigen Erkrankungen und beobachten Sie sich über die nächsten Wochen und Monate genau und erinnern Sie sich an die Behandlung der vorherigen Krankheit.

– Seien Sie bei einer langjährig bestehenden Krankheit darauf gefasst, dass evtl. alte Symptome nochmals kurz zum Vorschein kommen.

– Befragen Sie Ihren Therapeuten zu diesem Thema.

Ich hoffe ich konnte Ihnen die Unterdrückung einigermassen verständlich erklären. Ich denke, dass in der heutigen Zeit sehr viele schwere Erkrankungen wegen systematischer Unterdrückung entstehen. Warum haben wir immer mehr psychisch kranke Menschen und immer weniger Menschen mit Hauterkrankungen? Wäre es nicht sinnvoll, sich das Konzept der Symptombehandlung nochmals zu überlegen?

 Sollten Sie Fragen haben, posten Sie bitte einen Kommentar, damit alle anderen Leser auch etwas von Ihrer Fragen haben.

Alles Gute und viel Gesundheit.

Adrian Schneider

Von Adrian Schneider

Klassischer Homöopath seit 2005

3 Antworten auf „Unterdrückung von Symptomen kann zu schwereren Krankheiten führen“

Sehr interessanter Blogbeitrag!

Besonders die Tipps zur Selbstbehanldung gefallen mir. Ich betribe selbst eine Natuerheilpraxis, in welche wir häufig homöopathische Mittel begleitend zur Schulmedizin einsetzen. Diese Vorgehensweise hat sich als sehr erfolgreich herausgestellt.

Darüber hinaus befinde ich mich immer in einem regelmäßigen Austausch mit meinen Patienten, sodass ich das einzusetzende Mittel immer exakt an den Beschwerden/Bedürfnissen meines Patien anpassen kann.

[…] Dazu gibt es so viele Möglichkeiten wie es Menschen gibt. Gewisse Menschen neigen eher dazu eine Depression zu entwickeln als Andere. Bei einigen Menschen reicht ein relativ „kleiner“ Auslöser, wie z.B. der Tod eines Haustieres oder ein seelischer Schock (z.B. Zeuge eines Unfalles) bei anderen wurden frühere Erkrankungen unsachgemäss behandelt und in die „Tiefe“ (Geist, Seele) unterdrückt. Bei den Letzteren ist es die Aufgabe des Homöopathen die zuvor unterdrückten Erkrankungen wieder zurück zu holen, damit der „Druck“ nicht mehr auf dem Geist lastet sondern die Krankheit wieder über den Körper von wichtigeren zu eher unwichtigeren Organen abheilen kann, bis vollkommene Gesundheit wiederhergestellt ist. Siehe Blog-Eintrag zum Thema Unterdrückung. […]

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