Depression mit Homöopathie behandeln?

Überarbeitete Version vom 25.9.18

 

Kann man Depressionen mit Homöopathie behandeln?

Die Antwort ist zum Vorhinein ganz klar „JA“. Im folgenden Text erfahren Sie mehr zur alternativen Behandlung von Depression.

Was ist eine Depression eigentlich? Schulmedizinisch wird von einem depressivem Syndrom gesprochen (Pschyrembel 2002). Ein Syndrom ist immer eine Ansammlung verschiedener Symptome. Sind gedrückte Stimmung, Interessen- und Freudlosigkeit und Antriebsstörung länger als 2 Wochen am Stück vorhanden, wird in der Allopathie von einer depressiven Episode gesprochen. Weitere Symptome sind: Denk- und Konzentrationsstörung, vermindertes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle, motorische Hemmungen und Unruhe, Suizid-Gedanken oder suizidales Verhalten, Schlafstörung und Appetitminderung oder -steigerung.

Für den Homöopathen sind obige Symptome zu unspezifisch. Die meisten Menschen mit einer Depression haben diese „Begleiterscheinungen“. Für einen Homöopathen sind die in der Schulmedizin als Hauptsymptome genannten Symptome für die Verschreibung von sekundärer Bedeutung, obwohl sie für den Patienten sehr beeinträchtigend sind. Was für den Patienten bei einer Depression im Vordergrund steht, bringt dem Homöopathen zur Findung des „Similimum“ meist eher wenig. Die „Syndrom-Symptome“, welche bei jedem Patienten mit Depression mehr oder weniger gleich vorhanden sind, sind zur Findung des individuellen Arzneimittel durch den Homöopathen für den Patienten nicht brauchbar. Sucht der Homöopath nämlich in einem „Repertorium“ nach dem geeignetem homöopathischen Arzneimittel für Depressionen, zeigt mir dieses 430 mögliche Arzneimittel an. Um nun mit der unspezifischen Diagnose das korrekte homöopathische Arzneimittel zu finden ist fast unmöglich.

Was braucht der Homöopath denn?

Der Homöopath braucht …

zu den Symptomen der Depression die spezifischen, auffallenden, sonderlichen, ungewöhnlichen und eigenheitlichen Symptome. So hat es auch Samuel Hahnemann in seinem Organon der Heilkunst im §153 beschrieben, hier ein Auszug daraus:

Bei dieser Aufsuchung eines homöopathisch specifischen Heilmittels, das ist, bei dieser Gegeneinanderhaltung des Zeichen-Inbegriffs der natürlichen Krankheit gegen die Symptomenreihen der vorhandenen Arnzneien um unter diesen eine, dem zu heilenden Uebel in Aehnlichkeit entsprechende

Kunstkrankheits-Potenz zu finden,sind die auffallendern, sonderlichen, ungewöhnlichen und eigenheitlichen (charakteristischen) Zeichen und Symptome….des Krankheitsfalles, besonders und fast einzig fest in’s Auge zu fassen; denn vorzüglich diesen, müssen sehr ähnliche, in der Symptomenreihe der gesuchten Arznei entsprechen, wenn sie die passendste zur Heilung sein soll. Die allgemeinern und unbestimmtern: Eßlust-Mangel, Kopfweh, Mattigkeit, unruhiger Schlaf, Unbehaglichkeit u.s.w., verdienen in dieser Allgemeinheit und wenn sie nicht näher bezeichnet sind, wenig Aufmerksamkeit, da man so etwas Allgemeines fast bei jeder Krankheit und jeder Arznei sieht.

Wir sehen also im letzten, fett-gedruckten Teil des Auszuges, dass die unspezifischen Symptome, in unserem Falle „gedrückte Stimmung, Interesselosigkeit, usw.“ für die Auffindung des homöopathische Mittels sekundär sind. Das heisst, dass der Homöopath von Ihnen die eigenheitlichen, komischen, speziellen Symptome und Eigenschaften braucht. Nur so, kann er das Individuelle an Ihrer Genetik erkennen. Ja, genau! Der Homöopath verschreibt auf Ihr genetisches „Muster“, welches absolut eigenartig ist. Darum braucht es um den Patienten nachhaltig zu heilen ein genetisches Spezifikum oder auch genetisches Similimum genannt.

Ein Beispiel dazu:

Eine Frau kommt mit den üblichen depressiven Symptomen in die Praxis. Der Homöopath macht eine ausführliche Anamnese und findet dabei heraus, dass diese Frau an einer bipolaren affektiven Störung (Manisch-Depressiv), also an Zuständen der Fröhlichkeit, Übertriebenheit und Zuständen der tiefen Traurigkeit leidet.

Ausserdem berichtet die Patientin, dass Sie, seit sie diese „Schwankungen“ habe, extrem durstig sei. Sie habe Lust auf grosse Mengen kalten Wassers. Weiter sagt Sie, dass sie grosse Angst vor Gewittern habe und Probleme mit dem hören der menschlichen Stimme hätte. Ihr Zahnfleisch blute seit geraumer Zeit, usw.

Mit diesen Informationen ist dem Homöopathen nach der Auswertung des Falles klar, dass das homöopathische Arzneimittel Phosphorus diese Frau von Ihrer Depression heilen wird.

Warum das?

Das homöopathische Arzneimittel Phosphorus ist bekannt dafür, dass es grossen Durst auf kalte Getränke hat, Angst vor Gewittern, starke Blutungsneigung, u.v.m. Nur diese spezifischen und eher eigenartigen Symptome haben den Therapeuten auf die Spur des richtigen Arzneimittels gebracht, denn nicht jeder Patient mit einer Depression hat diese „Phosphorus-Symptome“. Hätten wir nur die allgemeinen und unbestimmten Symptome verwendet, wäre es nicht möglich Phosphorus aus der oben genannten Rubrik von über 430 Arzneimittel zu erkennen. Nur das genetische Bild des Patienten und die aussergewöhnlichen Symptome leiten uns zum korrekten, schnell, sicher und nachhaltig heilendem Arzneimittel. Dieses Prinzip funktioniert bei praktisch jeder Erkrankung. Es ist also nicht besonders wichtig wie die Erkrankung heisst (Diagnose), sondern was das Spezielle an genau diesem Patienten mit dieser Erkrankung ist! Wir versuchen den  Menschen in der Krankheit und nicht die Krankheit im Menschen zu erkennen und zu heilen.

Wie entsteht eine Depression?

Dazu gibt es so viele Möglichkeiten wie es Menschen gibt. Gewisse Menschen neigen eher dazu eine Depression zu entwickeln als Andere. Bei einigen Menschen reicht ein relativ „kleiner“ Auslöser, wie z.B. der Tod eines Haustieres oder ein seelischer Schock (z.B. Zeuge eines Unfalles) bei anderen wurden frühere Erkrankungen unsachgemäss behandelt und in die „Tiefe“ (Geist, Seele) unterdrückt. Bei den Letzteren ist es die Aufgabe des Homöopathen die zuvor unterdrückten Erkrankungen wieder zurück zu holen, damit der „Druck“ nicht mehr auf dem Geist lastet sondern die Krankheit wieder über den Körper von wichtigeren zu eher unwichtigeren Organen abheilen kann, bis vollkommene Gesundheit wiederhergestellt ist. Siehe Blog-Eintrag zum Thema Unterdrückung.

Es ist also wichtig bei der Anamnese herauszufinden, ob die Depression nach z.B. einem „erfolgreich“ behandeltem (unterdrücktem) Hautausschlag gekommen ist oder ob der Grund wo anders liegt. Oft entstehen Krankheiten, nachdem die Symptome und nicht die Ursache anderer Krankheiten behandelt wurden. Leider neigt die heutige Schulmedizin oft nur noch dazu Symptombehandlungen einzelner Organe zu machen und vergisst, dass es sich um ein Ganzes, um einen Menschen mit Gefühlen, einem Geist und Körper handelt. Nur wenn dieses Komponenten, also Geist, Gefühle, Organe, etc., korrekt zusammenarbeiten können wir von vollkommener Gesundheit sprechen. Und das Ziel jedes klassischen Homöopathen muss es sein, eine vollkommene Gesundheit beim Patienten anzustreben und nicht das blosse Verschieben und Unterdrücken von Symptomen, was den Patienten über lange Zeit gesehen nur noch kränker macht.

Nur die individuelle Betrachtungsweise jedes Patienten und die darauffolgende korrekte homöopathische Behandlung kann zum Heilungserfolg führen. Heilung heisst nicht die bestehenden allgemeinen Symptome durch z.B. Antidepressiva zu „unterdrücken“, denn die wahre Krankheit oder Ursache besteht dann immer noch. Der Menschen muss als ganzes System wieder gesund gemacht werden.

Die Homöopathie behandelt keine Symptome sondern den „Grund“ warum die Symptome hier sind! Hahnemann nannte das zu seiner Zeit, „Nur die verstimmte Lebenskraft ist in der Lage Symptome zu produzieren, welche uns Homöopathen zeigen, was mit dem Menschen nicht in Ordnung ist. Somit muss auch die Lebenskraft behandelt werden, so dass die Symptome nicht mehr nötig sind.“

 

Ich hoffe ich konnte Ihnen mit diesem Blog-Eintrag die homöopathische Sichtweise zu den depressiven Erkrankungen etwas näher bringen und Ihnen Mut machen sich einen Weg aus dem „Sprudel“ der Antidepressiva, etc. zu suchen. Die Homöopathie ist eine mächtige Alternative.
Sollten Sie Fragen, Kommentare, Kritik oder Erfahrungen haben, kommentieren Sie doch bitte diesen Blog-Beitrag, so dass eine lebendige Diskussion entstehen kann und Andere auch von Ihren Erfahrungen profitieren können.

Adrian Schneider


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