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Homöopathie

Alzheimer und/oder Demenz mit Homöopathie behandeln?

Alzheimer gilt als Schreckensgespenst der zweiten Lebenshälfte. Wenn man danach googelt oder z.B. den Zürcher Tagensanzeiger danach durchsucht ist dieses Thema allgegenwärtig. Auch in meiner Familie gab es Fälle von Alzheimer. Das ist Grund genug diesem Thema einen Homöopathie-Blog-Eintrag zu widmen.

Vielfach ist sehr schwierig zu diagnostizieren, ob es sich um eine Demenz- oder Alzheimererkrankung handelt, oft handelt es sich um Mischformen. Demenz ist eher der Überbegriff für Krankheiten mit Problemen beim Denken, Erinnern, Orientieren und Verbinden von Gedanken. Man unterscheidet auch zwischen primärer und sekundärer Demenz, wobei die primäre Demenz die folgenden Demenzarten beinhaltet und die sekundäre Demenz eher als Folge von anderen Krankheiten gilt (Creuzfeldt-Jakob, Alkoholismus, Stoffwechselstörungen, u.v.m.). Die bekanntesten Demenz-Formen sind die Alzheimer-Demenz (Nervenzellen verkümmern durch gestörtes Glutamatgleichgewicht), die vaskuläre Demenz (Probleme infolge Durchblutungsstörung des Gehirns), der Morbus Pick (Gehirnatrophie –> “Gehirnrückbildung” oder Verkleinerung) und die Frontotemporale Demenz (Abbau von Nervenzellen im Stirn- und Schläfenbereich). Jedoch ist die am häufigsten vorkommende Demenzform der Alzheimer. Hömöopathisch ist das aber nicht so relevant, denn es gibt in der Homöopathie nicht DAS Arzneimittel XY gegen den Alzheimer oder die Demenz, sondern es wird der Mensch in der Krankheit behandelt und nicht die Krankheit im Menschen, wie es die Schulmedizin pflegt.

Was heisst das, den Menschen in der Krankheit behandeln?

Gibt man Demenz oder Alzheimer in einem homöopathischem Repertorium ein, werden da über 50 homöopathische Arzneimittel angezeigt, welche theoretisch die Krankheit heilen können. Aber mit dieser Rubrik ist es nicht getan und würden wir nur danach verschreiben, wären wir ja nicht besser als die Schulmediziner. Wie gesagt, wir wollen den Menschen in seiner Krankheit behandeln. Diese Behandlung und somit die Wahl des Similimum, also des absolut spezifischen Arzneimittels für diesen Patienten in seiner Krankheit, erfolgt durch eine sehr genaue Anamnese (Erstgespräch) und durch das evaluieren der absolut spezifischen und aussergewöhnlichen Symptome dieses Patienten (Siehe § 153 im Organon der Heilkunst). D.h. wir nehmen zur Mittelfindung nicht nur das Symptom des Alzheimer oder der progrediente Demenz (fortschreitende Demenz), sondern des Patienten Charaktereigenschaften, Krankheits- und Lebensgeschichte, Lebensumstände, Verhaltensweisen, Körpersymptome, Modalitäten, u.v.m. Diese vielen verschiedenen Umstände zeigen ein gesamtheitliches Bild, welches auf ein spezifisches Homöopathikum hinweist.

Sie sehen also, dass vielen verschiedene Aspekte des Patienten eine grosse Rolle spielen und nicht nur die Diagnose zur Arzneimittelwahl führt. Diese Art der Fallaufnahme gilt für jegliche Art von Erkrankung welche mit Homöopathie behandelt wird. Darum wird die Homöopathie als gesamtheiltliche Methode bezeichnet.

Auch die Anfangs oft begleitenden Depressionen und die Verzweiflung über seinen Zustand sind bei jedem Patienten absolut individuell. Keiner reagiert und fühlt gleich in einem solchen Krankheitszustand. Genau diese Unterschiede sind für die Auffindung des spezifischen homöopathischen Arzneimittels von enorm grosser Bedeutung.

Wie erfolgt die Heilung?

Nach der Wahl und Verabreichung des korrekten homöopathischen Arzneimittels muss die so genannte heringsche Regel zum tragen kommen, das heisst, dass je nach Krankheitsgeschichte vorhersagbar sein muss, welche Bereiche der Krankheit zuerst besser werden müssen und welche mit einer späteren Priorität heilen sollen. Diese Regel ist von Natur aus gegeben und kann vom klassischen Homöopathen als Verlaufskontrolle benutzt werden. Wenn also z.B. jemand eine rheumatische Erkrankung hatte und diese z.B. durch Medikamente “wegbehandelt” wurde und ein Jahr nach dieser “Therapie” treten die ersten Demenz- oder Alzheimersymptome auf, haben diese Krankheiten etwas miteinander zu tun. D.h., die “Krankheitstendenz” des Patienten wurde weiter nach “innen” gedrückt (Lesen Sie zum besseren Verständnis diesen Artikel: Unterdrückung). Es fand eine Unterdrückung statt! Wenn nun aber nach der Gabe des hom. Arzneimittels die Demenzsymptome besser werden, das Rheuma aber wieder auftritt, ist das ein positiver Heilungsverlauf, denn der Mensch ist dadurch wieder fähig seinem Lebensalltag nachzugehen. D.h., dass ein Rheumatismus einen Menschen (so schlimm das sein mag) im selbstständigen Verrichten seines Alltags  weniger beeinträchtigt als ein Alzheimer o.ä, weil der gesunde Geist die nötige Grundlage für ein “normales” Leben ist. Natürlich soll, wenn das Arzneimittel richtig gewählt war, schlussendlich auch der Rheumatismus abheilen und es am Ende zu einer vollkommenen Heilung kommen. Je nach Schwere der Krankheitsgeschichte und diversen Umständen kann dieses Ziel einige Zeit in Anspruch nehmen. Jedoch ist der Erfolg der Behandlung immer an einer Verbesserung der Gemüts- und Geistessymptome zu werten. Läuft dieser Vorgang einmal, ist es wichtig, dass allfällige, akute Heilreaktionen nicht unterdrückt werden, da sonst der ganze Heilungsverlauf unterbrochen oder verunmöglicht werden kann.

Sie können also anhand Ihrer Krankheitsgeschichte selber feststellen welche “Reise” Ihre Krankheit gemacht hat und an welchen Stationen die Krankheit mehr nach innen gedrückt wurde oder umgekehrt. Diese Kenntnis ist ein wunderbares Werkzeug zur Überwachung Ihres Homöopathen oder Arztes. Fragen Sie bei Unsicherheiten Ihren Homöopathen nach der “heringschen Regel”, wenn dieser diese sehr ernst nimmt und Ihnen Ihren Heiungsverlauf anhand derer erklären kann, sind Sie schon mal in guten Händen.

Jede Alzheimer- oder Demenzerkrankung hat eine solche Krankheitsgeschichte. Kein Mensch kommt schon Alzheimerkrank auf die Welt. Natürlich gibt es vererbbare und begünstigende Faktoren, diese können aber durch eine frühzeitige Konstitutionsbehandlung so stark minimiert werden, dass mit grosser Sicherheit gesagt werden kann, im Alter nicht an Alzheimer zu erkranken.

Ich darf Ihnen an dieser Stelle natürlich kein Heilversprechen geben. Ich kann Ihnen einfach nur ans Herzen legen, sich so schnell wie möglich  mit einem gut ausgebildetem, klassischen Homöopathen in Verbindung zu setzen und mit ihm/ihr dieses Thema zu besprechen. Sie haben eine Chance!

Auch fortgeschrittene Fälle sollten nicht einfach aufgegeben werden. Hier ist es einfach sehr wichtig bei der Konsultation eine vertraute Person dabei zu haben, welche gut und genau über die Vorgeschichte des Alzheimer-Patienten Auskunft geben kann.

Das Schwierigste ist es, sich selber einzugestehen, dass seine eigene Gedächtnisleistung nachlässt. Ich kann Ihnen nur ans Herz legen sich bei Verdacht oder ersten Symptomen einen Ruck zu geben und sich sofort mit einem klassischen Homöopathen in Ihrer Nähe in Verbindung zu setzen und mit ihm/ihr die Thematik zu besprechen. Er/Sie wird Sie verstehen und Ihnen helfen können. Je schneller Sie reagieren, desto grösser sind die Chancen auf eine Heilung.

Hoffentlich konnte ich Ihnen die Demenzkrankheiten und v.a. den Morbus Alzheimer aus homöopathischer Sicht etwas näher bringen und Ihnen Mut machen, v.a. sich selber, und dieser grossartigen Medizin-Methode eine Chance zu geben. Wir Homöopathen geben Sie nicht auf!

Was sind Ihre Erfahrungen mit diesem Thema? Oder haben Sie Fragen dazu? Schreiben Sie einen Kommentar und lassen Sie andere Betroffene und Interessierte an Ihren Erfahrungen teilhaben.

Adrian Schneider

Klassischer Homöopath HVS/SHS
Praxis für klassische Homöopathie
Kasernenstrassse 4
8180 Bülach
Schweiz
+41 (0)44 860 00 02
adrian.schneider@similibus.ch
Praxiswebseite Bülach: www.similibus.ch
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Von Adrian Schneider

Klassischer Homöopath seit 2005

2 Antworten auf „Alzheimer und/oder Demenz mit Homöopathie behandeln?“

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